Stellungnahme von Charlotte Rochwani zum Thema Nilgans / Stockente
Sehr gut beobachtet ist (unter anderem von Herrn Dr. Langkabel und mir), dass Nilgänse sich wie andere Wasservögel verhalten. In einem zu kleinen Revier werden Stockenten mit ihren Küken auf Abstand gehalten. In seltenen Einzelfällen konnte beobachtet werden, dass junge Küken getötet wurden. Erwachsene Enten ohne Nachwuchs wurden nicht attackiert. In den meisten Fällen bleibt es bei Drohgebärden vonseiten der Nilgänse.
Der große Verlust der Stockentenküken ist der Tatsache geschuldet, dass die weibliche Stockente ihre Küken ohne Partner aufzieht. Die Küken werden so häufig Opfer von Greifvögeln, Rabenkrähen usw.! (eigene Beobachtung u.a. am Rheinufer Wiesbaden-Biebrich, im Kurpark Wiesbaden, Warmen Damm und an den Reisinger Anlagen 2017/2018).
Andere kleinere Wasservögel werden von Nilgänsen überhaupt nicht beachtet. Der aggressivste (wenn man diesen Ausdruck überhaupt gebrauchen sollte) Wasservogel überhaupt ist der Höckerschwan. Ich selbst wurde Zeuge, wie ein Höckerschwan im Schiersteiner Hafen fast eine gesamte Entenbrut tötete. Herr Prof. Dr. Kraft beobachtete im Marburger Raum einen ähnlichen Fall.
Auch der Stockerpel stellt eine Gefahr für die Entenküken dar, indem er die weibliche Stockente bedrängt (um sich zu paaren), sodass dieser nichts anderes übrigbleibt, als wegzufliegen. Die Entenküken sind dann, bis die Stockente zurückkehrt, ohne jeden Schutz.
Gegenüber kleineren Wasservögeln, wie zum Beispiel Blässhühnern, Teichhühnern oder Zwergtauchern, verhalten sich Nilgänse neutral bzw. beachten diese nicht.
Charlotte Rochwani

weitere Links zum Thema
Stellungnahme vom NABU zur Nilgans:
https://www.nabu.de/tiere-und-pflanzen/voegel/artenschutz/gaense/25852.html