Im Gegensatz zu den Extremitäten von Menschen und Tieren, bei denen die Knochen von dicken Muskeln umgeben sind, bestehen Gänsebeine fast nur aus Haut und Knochen – und ein paar Sehnen. Es muss keine Muskulatur mit Blut versorgt werden, so dass die Blutzirkulation minimal ist und die Gänsebeine und -füße sehr kälteunempfindlich sind.
Des weitern haben Gänse und Enten eine Art „eingebauten Wärmetauscher“ in den Beinen. Die Füße haben nahezu Außentemperatur (im Winter ca. 0°C), während das körpernahe Blut sehr warm ist (ca. 41°C). Wenn die Gans auf dem Eis oder im Schnee steht, taut der Untergrund nicht an und sie friert nicht fest.
Um zusätzliche Energie zu sparen, stehen Gänse gerne auf einem Bein und stecken das andere Bein ins dichte Gefieder. So kühlt das ruhende Bein noch weniger aus. Bei manchen Gänsen sieht man auch, wie sie beide Beine ins Gefieder stecken und dann auf dem Bauch liegen.
Mehr zum Thema „Wärmetauscherbeine“ bei wissen.de:
https://www.wissen.de/der-entenfuss-waermetauscher
Können Gänse festfrieren?
Unter normalen Umständen können Gänse, Enten und Schwäne nicht am Boden festfrieren. Wenn sie sich partout nicht bewegen, ist es in der Regel so, dass sie sich im „Energiesparmodus“ befinden. Gänse können im Winter ihre Herzschlagrate um ein Viertel drosseln und ihre Körpertemperatur herabsetzen. In diesem „Energiesparmodus“ ruhen sie an einem festen Ort und kommen sie auch nicht wie gewohnt zu Fütterungen. Man hat dann oft Sorge, dass sie festgefroren sein könnten. Im Normalfall ist diese Sorge unbegründet, auch wenn es tatsächlich möglich ist. Insbesondere kranke, eingeschränkt mobile (Kippflügel) und verletzte Gänse, Schwäne oder Enten können tatsächlich unter unglücklichen Umständen am Boden festfrieren.
Mehr zum Energie sparen der Gänse:
https://science.orf.at/v2/stories/2893023
Zur Rettung von festgefrorenen Schwänen:
https://www.schwanenschutz-komitee.de/festgefrorene-wasservögel-wasservögel-auf-dem-eis/